Dodos V1.0 extremely rare collectors edition.
Wer des Finnischen nicht mächtig ist, hier die Erläuterung in
Deutsch.
Auch wenn Weihnachten schon vorbei ist muss ich euch mit einer meiner Geschichten quälen. *fg* Aber es schneite heute bevor der große Regen kam.
Ein feiner Duft nach Vanille und Schokolade wird von einem mächtigen Duft nach Zimt, Nelken und rotem Wein überlagert. Die Tassen sind noch heiß, ihr Inhalt dampft wie der Schornstein am Dach der kleinen Hütte. Sie sitzen da, bei spärlichem Schimmer zweier, dicker, roter Kerzen. Eng aneinander geschmiegt, mit glänzenden Augen, tief in sich vergraben, ins Nichts blickend. Sie schlürfen bereits die dritte Tasse und der Zauber scheint langsam zu wirken. Ihre Schatten winden sich Schlangen gleich an den dunklen Holzwänden der Hütte in Richtung Zimmerdecke. Nichts durchbricht mehr ihr Schweigen. Nur das Feuer im Kachelofen knistert bedächtig und verbreitet seine wohlige Wärme. Der Wind heult eine leise Melodie.
Fast hätte er vergessen zu klopfen, so sehr versetzte ihn diese Stimmung, die er durch das kleine Fenster beobachten konnte, in Trance.
Leise klopft es.
Klopf. Klopf.
Als ob beide nur darauf gewartet hätten, erheben sich ihre Köpfe und ihre Augen beginnen zu funkeln. Ein verstehendes Lächeln macht sich in ihren Gesichtern breit. Sie sehen sich an und knobeln in Gedanken wer als Erster zur Tür gehen und sie öffnen darf. Beide gewinnen. Machen sich gemeinsam auf den Weg.
Klopf. Klopf.
Lassen sie sich nochmals bitten.
Sie greifen den Türriegel, heben ihn zusammen hoch und öffnen die dabei knarrende Tür. Ein Schwall kalter Luft dringt ein und durch sie hindurch.
Als er die beiden sieht, umschmeichelt ihn ein Gefühl der Glückseligkeit. Genau so, stellt er sich das jedesmal vor, genau so, macht es ihn am meisten froh.
Im Schein der offenen Tür tanzen die kleinen Schneeflocken wiegend vom Himmel.
Frohlockend.
Sie schlüpfen in dicke Pullis und Jacken, streifen sich warm gefütterte Stiefel über, Fellfäustlinge und Mützen mit Ohrenwärmern. Sie löschen die Kerzen, schließen die Tür und begleiten ihn hinaus in die dunkle Nacht.
Frische Spuren in die wieder unberührte, weiche Schneedecke tretend, erklimmen sie den Hang. Es ist ganz einfach. Fast so als würden sie über den Untergrund gleiten. Ein Gefühl der Leichtigkeit hat sie ergriffen, just in dem Moment als sie die Hütte verließen.
Das Gipfelkreuz hebt sich mit seiner Schneelast, die wie Jesus ans Kreuz genagelt erscheint, ganz schwach vor den dunklen Wolken am Himmel ab. Beide setzen sich Hand in Hand unter dem Kreuz in den Schnee. Die erleuchteten Fenster der Häuser im Tal erwecken den Eindruck willkürlich dahin gestreuter Sterne. Mit den fallenden Flocken wirkt die Szenerie wie die Landschaft in einer jener faszinierenden Schneekugeln. Sie sitzen davor und schütteln sie immer wieder auf's Neue.
So lange haben sie sich danach gesehnt. Jetzt möchten sie ihn, in einer Zeitschleife fangen und für immer hier festhalten.
Er blickt sie lächelnd an. Versteht sie. Weiß was sie sich wünschen. Es ist in solchen Momenten immer das gleiche. Er würde an ihrer Stelle genau so wünschen.
Sie sehen zu ihm auf. Er nickt mit wohlverstehender Mine, winkt ihnen zum Abschied und verlässt sie so plötzlich wie er kam.