Ein Lidschlag und schon wieder sind fast vier Monate um. Kinder wie die Zeit rennt. Dabei wissen wir ja schon lange, dass Zeit relativ ist. Also warum darüber auch nur ein Wort verlieren.
Alle Welt redet über das Wetter. Mal ist es zu warm für die Jahreszeit, mal ist es zu kalt für die Jahreszeit. Mal ist die globale Erwärmung an der Hitze schuld, mal bringt uns der Klimawandel extrem lange und kalte Winter. Die Menschheit ist sowieso mit keinem Wetter zufrieden. Gut, sage ich, warum also überhaupt darüber reden?
Wir haben drei Tage in Bern getanzt, ad definitionem steht man da in weißen Kutten herum und tanzt um ein totes Huhn. Naja, so stellt sich der Gemeinbürger wohl die Jahrestagung der
Europäischen Totentanz-Gesellschaft vor.
Aber mitnichten, da werden Beiträge zu Forschungsthemen, in Bezug auf den Tod in der Kunst und Kunstgeschichte, vorgebracht. In Bern fand das dieses Jahr statt. Vergangenes Wochenende konnte man im
Historischen Museum Bern (in dem derzeit eine erfolgreiche, wirklich sehenswerte Ausstellung über Einstein gezeigt wird) vielen solcher Beiträge lauschen. Das Thema ist wesentlich interessanter als es für den außenstehenden vielleicht klingt. Nächstes Jahr findet die Veranstaltung in Düsseldorf statt. Wer also ein bisschen Einblick in das Thema erhalten möchte, dem kann ich nur empfehlen nächstes Jahr am letzte Aprilwochenende dort in der Robert Schuhmann Hochschule vorbeizusehen.
Jetzt wissen wir warum Vegetarier und Veganer niemals die
Weltherrschaft an sich reißen werden. ;o)
Vorweg muss ich anmerken, dass ich Rasenmähen oder besser gesagt Gartenarbeit generell nicht ausstehen kann. Jetzt hat meine Wohnung die blöde Eigenschaft im Erdgeschoss zu sein und ein etwa 50 qm Gartenanteil gehört auch dazu.
Grundsätzlich ja nicht schlecht für den Sommer zum Beispiel. Man kann schön draußen sitzen und muss keine rheumatischen Beschwerden fürchten die man bekommt wenn man sich zu lange am Stück in der feuchtkalten Wohnung aufhält. Die ist übrigens so feucht, dass ich selbst dann wenn es draußen 30 Grad im Schatten hat, oftmals in Erwägung ziehe die Heizung anzustellen. Nur so nebenbei bemerkt.
Zurück zum Garten, der Garten hat nämlich ein Problem. Sobald es regnet verwandelt sich da draußen alles in eine Sumpflandschaft. Die haben beim Anlegen des Gartens wohl zuerst alles zubetoniert und dann Erde draufgeschüttet ohne Drainagen, man kann sich bereits denken was jetzt kommt. Jedenfalls schon nach drei Regentropfen ist es für meine Enten eine Riesenfreude rauszugehen und über mir selbst entsteht so eine Comicgewitterwolke mit ganz vielen bösen Zeichnungen drinnen. So eine richtige Ärger-Wolke eben. Ich habe bisher noch nicht die Kraft aufgebracht beim Vermieter diesen Missstand zu urgieren. Werde es aber gleich morgen, nein Montag, in Angriff nehmen. Ehrlich!
Ich schweife ab. Eigentlich wollte ich erzählen, dass ich heute meine Schmetterlingswiese in meinem Garten wieder einmal gemäht habe (das ging nur weil schon seit einigen Tagen kein Regen fiel und das Moos nur noch bedingt feucht war). Es ist furchtbar anstrengend da ich nur so einen kleinen Rasenschläger habe. So einen mit diesen Kunststofffaden (macht Hölle lärm) aber ist gerade für sehr hohes Gestrüpp ideal. Eine Sense wäre nämlich das einzige Gerät das sonst noch helfen würde nach so langer Zeit des Nichtmähens (etwa zwei Monate oder gar schon drei oder vier???, es hat ja immer geregnet!!!). Jedenfalls nach dem Mähen muss man natürlich den ganzen Abschnitt zusammenrechen. Das ist nochmal so mühsam wie dieses schwere Teil von Rasenschläger eine Stunde durch den Garten zu schwenken. Aber genau da kommt jetzt worauf ich eigentlich hinaus will. Das ist so eine stupide Tätigkeit, dass es mir immer wieder passiert, dass ich ganz plötzlich gar nicht mehr mitbekomme, dass ich diesen Rechen in der Hand habe. Meine Gedanken beginnen zu fliegen. Ich denke über Dinge nach die irgendwo aus dem verborgenen meiner Seele plötzlich losgelöst wurden. Leider komme ich dann meist viel zu schnell wieder zurück von dieser Reise (der Garten ist einfach zu klein), aber ich freue mich dann immer wie verrückt über die vielen Grashaufen die da liegen. Schwupps sind die in Säcken verpackt und schwupps bin ich auch schon fertig.
Vielleicht sollte ich doch öfter Rasenmähen, aber es regnet ja so oft.
Ich habe bereits während meines letzten Engagements in Bern beschlossen hinkünftig meine Verweilzeit in einer Wohnung während einer Vertragslaufzeit nicht mehr in Stunden und Tagen zu dokumentieren, sondern nur noch in leeren Klopapierrollen. In Bern kam mir diese Idee leider zu spät und ich konnte keine exakte Aufzeichnung mehr führen, was mich dazu veranlasste gar nichts zu protokollieren. Aber hier in Düsseldorf werde ich das jetzt extrem diszipliniert durchziehen. Mir mangelt es sowieso an Disziplin, deshalb ist dies ein gutes Projekt, um damit anzufangen Disziplin zu trainieren. Also, ich bin mittlerweile seit einer halben Klorolle in dieser Wohnung.
Einstein hat uns ja gelehrt (vielleicht war es aber doch seine damalige Frau und nicht er, so genau wird man das nie ergründen können): Zeit ist keine Konstante.