Gedankenexperimente

Vorweg muss ich anmerken, dass ich Rasenmähen oder besser gesagt Gartenarbeit generell nicht ausstehen kann. Jetzt hat meine Wohnung die blöde Eigenschaft im Erdgeschoss zu sein und ein etwa 50 qm Gartenanteil gehört auch dazu.
Grundsätzlich ja nicht schlecht für den Sommer zum Beispiel. Man kann schön draußen sitzen und muss keine rheumatischen Beschwerden fürchten die man bekommt wenn man sich zu lange am Stück in der feuchtkalten Wohnung aufhält. Die ist übrigens so feucht, dass ich selbst dann wenn es draußen 30 Grad im Schatten hat, oftmals in Erwägung ziehe die Heizung anzustellen. Nur so nebenbei bemerkt.
Zurück zum Garten, der Garten hat nämlich ein Problem. Sobald es regnet verwandelt sich da draußen alles in eine Sumpflandschaft. Die haben beim Anlegen des Gartens wohl zuerst alles zubetoniert und dann Erde draufgeschüttet ohne Drainagen, man kann sich bereits denken was jetzt kommt. Jedenfalls schon nach drei Regentropfen ist es für meine Enten eine Riesenfreude rauszugehen und über mir selbst entsteht so eine Comicgewitterwolke mit ganz vielen bösen Zeichnungen drinnen. So eine richtige Ärger-Wolke eben. Ich habe bisher noch nicht die Kraft aufgebracht beim Vermieter diesen Missstand zu urgieren. Werde es aber gleich morgen, nein Montag, in Angriff nehmen. Ehrlich!

Ich schweife ab. Eigentlich wollte ich erzählen, dass ich heute meine Schmetterlingswiese in meinem Garten wieder einmal gemäht habe (das ging nur weil schon seit einigen Tagen kein Regen fiel und das Moos nur noch bedingt feucht war). Es ist furchtbar anstrengend da ich nur so einen kleinen Rasenschläger habe. So einen mit diesen Kunststofffaden (macht Hölle lärm) aber ist gerade für sehr hohes Gestrüpp ideal. Eine Sense wäre nämlich das einzige Gerät das sonst noch helfen würde nach so langer Zeit des Nichtmähens (etwa zwei Monate oder gar schon drei oder vier???, es hat ja immer geregnet!!!). Jedenfalls nach dem Mähen muss man natürlich den ganzen Abschnitt zusammenrechen. Das ist nochmal so mühsam wie dieses schwere Teil von Rasenschläger eine Stunde durch den Garten zu schwenken. Aber genau da kommt jetzt worauf ich eigentlich hinaus will. Das ist so eine stupide Tätigkeit, dass es mir immer wieder passiert, dass ich ganz plötzlich gar nicht mehr mitbekomme, dass ich diesen Rechen in der Hand habe. Meine Gedanken beginnen zu fliegen. Ich denke über Dinge nach die irgendwo aus dem verborgenen meiner Seele plötzlich losgelöst wurden. Leider komme ich dann meist viel zu schnell wieder zurück von dieser Reise (der Garten ist einfach zu klein), aber ich freue mich dann immer wie verrückt über die vielen Grashaufen die da liegen. Schwupps sind die in Säcken verpackt und schwupps bin ich auch schon fertig.

Vielleicht sollte ich doch öfter Rasenmähen, aber es regnet ja so oft.
aschantinuss - 5. Nov, 23:59

Die Weltformel

He, ich hab erst jetzt gecheckt, dass du dir auch ein Blog zugelegt hast. Ich bin wohl weniger klickfreudig geworden, seit ich denn Apple habe (fehlende Kontextmenüs und so).

Ich würde vorschlagen, du mähst den Rasen des Nachbarn hinter dem windschiefen Zaun auch mit - das ergibt dann zusammen eine Fläche, bei der sich Rechenmeditation auszahlt.

Am besten wäre es überhaupt, du würdest ein Gartenservicecenter und eine Rechenmeditationssekte gleichzeitg gründen. Dann könntest du reich werden und mit deinen Jüngern gemeinsam Erleuchtung erlangen. Um das Geld könntest du dann in eine trockene Wohnung mit Ententeich am anderen Ende der Frühstücksterasse ziehen. Und sie lebten zufrieden, bis ihnen wieder Gründe einfielen, um deretwillen sich Unzufriedenheit auszahlte.

tibits - 6. Nov, 09:07

Trägheit

Ich will jetzt gar nicht deinen Enneagrammtyp raten müssen. ;o)

Enneagramm Typen

Die Nachbarn sind ein Kapitel für sich. Ich glaube nicht, dass die sehr viel Verständnis hätten wenn ich ihren Rasen nur alle drei oder vier Monate mähen würde. Vorher zahlt es sich nämlich gar nicht aus, bei deren fünf Grashalmen ist es schon schwer auch nur einen Gedanken zu denken, geschweige denn in Tiefenmeditation zu verfallen.

Da müsste ich schon andere Gebiete erschließen, den Burggarten zum Beispiel oder den Stadtpark, von mir aus auch das Schafbergbad, aber da hat die Stadt ja ihre Hand drauf.

Ist es übrigens in meinem Sinne reich zu werden? Reich an Erfahrung, ja. Aber selbst ohne Jünger und Erleuchtung werde ich eines Tages die feuchte Wohnung verlassen. Illusionen sind das einzig Wahre und Schöne in unserem Leben.
aschantinuss - 6. Nov, 12:03

So ein Schmarrn

Diese Eneagramm Typen sind blöd. Die Fragen sind langweilig, der Test ist elendslang und am Ende hatte ich bei Typ 7, 5, 2 und 9 die exakt gleiche Höchstpunktezahl, wobei ich mich selbst eher als Mischung zwischen mindestens 4 und 6 einstufen würde. Wahrscheinlich bin ich also 1 - 9. Na toll.

In der Zeit, die ich für den Test gebraucht habe, hätte ich der Weltherrschaft schon wieder ein Stückchen näher rücken können. Ich hätte es besser wissen sollen als mich mit solchen Peanuts aufzuhalten. ;-)
tibits - 6. Nov, 12:18

Bedenklich

Das sollte dir aber zu denken geben, wenn du so vielen Typen angehörst, hast du ja noch eine ganze Menge in deinem Leben aufzuarbeiten. Stolz, Habsucht, Völlerei und Faulheit. Nein sowas auch, ich hätte dir eine glatte Neun gegeben. Selbst siehst du dich also neidisch und ängstlich. Nu ja. ;o)

Ich bin eine Zwei (wer hätte anderes erwartet?), abgeschlagen aber noch signifikant eine Fünf, Vier und Neun.

Ich arbeite jetzt allerdings vordringlich an der Zwei. Danach können wir über die Weltherrschaft reden. :o)
aschantinuss (Gast) - 6. Nov, 13:57

aber nein,

Immer nur Weltherrschaft hält ja keiner durch. Da hast du ein Burn-out Syndrom ehe du bis dreihundert zählen kannst, kriegst Falten und Tränensäcke und versuchst deine Ungeduld (weil bezogen auf die ganze Welt ja nie so recht etwas weitergeht) mit viel zu viel Château-Neuf-du-Pape zu dämpfen.

Darum tut es ganz gut sich zwischendurch ein wenig Abwechslung durch Neid oder Faulheit zu verschaffen, glaub mir das.

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