Schicksal

Was das Schicksal für uns noch so alles in der Hinterhand hat können wir nie wissen. Es ist auch besser es nicht zu wissen. Sonst könnten wir verleitet sein Dummheiten zu begehen.

Trotzdem denke ich manchmal darüber nach, zu dem Schluss kommend, ich bin bereit für das Leben, ich bin bereit für den Tod, egal was kommt, es ist gut wie es ist. Ich habe momentan ganz stark das Gefühl, es gibt nichts mehr wofür ich vorgesehen bin. Alles was ich jetzt noch umsetze ist sozusagen eine alberne Zugabe.

Morgen denke ich möglicherweise wieder ganz anders darüber, aber gestern und heute fühle ich eben: 'Da kommt nichts mehr.' Nichts mehr was für die Welt und auch nichts mehr was für meinereine notwendig ist.

Irgendwie setzte ich einen dicken, fetten Punkt. Und ich hab keine Ahnung, wie der nächste Satz anfangen wird.
aschantinuss - 15. Nov, 22:16

Draufgabe

Hattest du in irgendeinem Abschnitt deines Lebens das Gefühl für etwas bestimmtes auch aus der Sicht der restlichen Welt absolut notwendig zu sein? Ich nämlich nicht. Ich frage, weil mich interessiert, ob das vielleicht anders ist, wenn man Kinder hat, für die man sich verantwortlich fühlt. Eigentlich belastet es mich aber nicht, nicht notwendig zu sein. Ich halte ja Draufgaben und Redundanz für durchaus poetisch. Das Leben spielt seine Stärken im fitzelkleinen Detail aus und man muss nur lernen sich darüber zu freuen. Außerdem finde ich es wichtig, dass jemand da ist, um die Clowneinlagen des Lebens zu würdigen und dafür bin ich gerne zuständig - nicht an jedem Tag, aber doch an den meisten.

Ich hoffe, deine Melancholie hat sich schon ein bisschen gelegt?

tibits - 15. Nov, 23:08

Melancholie

Ich verbinde Melancholie eigentlich immer mit etwas Positivem. Deshalb fällt es mir schwer von Melancholie zu sprechen. Ich bin einfach nicht da.

Ich war übrigens schon phasenweise der Meinung aus meiner Schöpfenskraft etwas zu erschaffen das von bleibendem Wert ist. Auch für die Nachwelt wichtig und noch mindestens 2000 Jahre nach meinem Tod angebetet wird. (Nein, ich halte mich nicht für die Wiedergeburt Jesu, höchstens für eine Ausgeburt des Schreckens.)

Die Kinder aber sah und sehe ich immer als wunderbare Geschöpfe, aber nicht als Erfüllung meiner Pflicht zur Evolution beitragen zu müssen.

Ich könnte mittlerweile auch nicht mehr sagen, dass es mich belastet nicht notwendig zu sein. Vor gar nicht allzu langer Zeit war das noch anders. Es ist nur dieses Gefühl da plötzlich am Ende eines Weges angekommen zu sein ohne, dass man sich vorher überhaupt jemals darüber Gedanken gemacht hat, dass dieses Ende des Weges ganz plötzlich vor einem liegen könnte. Jetzt wird vorsichtig gefühlt, ist der Weg der danach kommt überhaupt begehbar, muss ich diesen Berg erklimmen damit es weitergeht oder soll ich im Sumpf sang und klanglos versinken?

Manche nennen es Midlifecrisis. (Gibt es dafür kein deutsches Wort? Haben das nur englisch sprechende Personen? Sollte ich besser keine Filme im englischen Original mehr ansehen?) Es ist ja nicht so, dass ich mein Leben damit als abgeschlossen ansehe, ich betrete einen neuen Abschnitt und das macht mir Angst. Ich bin dabei mein Arbeitsleben umzukrempeln, da ich so nicht mehr weitermachen kann. Niemand außer mir selbst zwingt mich das zu tun. Außerdem möchte ich meine Angst ablegen. Sie an der Garderobe abgeben. Meine Eifersucht gleich mit.

Es fällt mir derzeit schwer das Leben in seinen kleinen Fazetten zu leben, es stehen für mich viel zu große Umbrüche an, als dass ich mich mit jedem einzelnen Sandkorn beschäftigen könnte. Ein Bagger muss her.

Wie du das konkret mit den Clowneinlagen meinst bleibt mir heute wohl verborgen, vielleicht verstehe ich es ja morgen.
aschantinuss - 18. Nov, 20:34

Baggern

Vielleicht gibt es kein deutsches Wort für Midlifecrisis, weil man sowas in unseren Breiten alle 2 - 5 Jahre hat. Zumindest geht es mir so und ich schließe ja immer gerne von mir auf den Rest der Welt.

Das mit der Nachwelt habe ich schon mit 17 aufgegeben. Wenn jeder Dinge für die Nachwelt aufheben würde, müsste die kommende Generation in Selbstgebasteltem ersticken. Wenn sich eine Handvoll Menschen einen Augenblick lang an etwas freuen kann, das mit mir zu tun hat (und seien es nur von mir gebackene Brownies), ist schon viel gewonnen. Meine Hirngespinste gefallen ja mir selbst nach einem Jahr schon nicht mehr - ich würde mich im Grab umdrehen, wenn das in 200 Jahren noch zitiert würde. Hauptsache ist, ich hatte Spaß dabei. Als Atheistin mag ich eben Vergänglichkeit.

Vielleicht schaffst du es ja dein Leben in einer Weise umzukrempeln, dass du nicht mehr 4 Tätigkeiten in 3 Städten nachgehen musst, damit du zwischendurch auch einmal zur Ruhe kommen kannst. Vielleicht bist du einfach ausgebrannt, weil du unter Dauerzeitmangel leidest und keine Zeit zum Nichtstun hast.
tibits - 18. Nov, 20:46

Relativitätstheorie

Schau was Einstein geschafft hat. Soviele Menschen erfreuen sich auch heute noch seiner Theorien. Oder Buddha. Oder Mozart. Oder Hannibal. Beispiele gibt es viele. Aber wahrscheinlich haben alle nur das gemacht was sie gerne taten ohne darüber nachzudenken was sie damit der Nachwelt hinterlassen. So gesehen hast du schon Recht.

Ich schaffe es schon auch ein wenig Freizeit für mich abzuzwacken. Gestern Abend zum Beispiel war ich ganz knapp davor mir einen Flug für dieses Wochenende nach Barcelona zu buchen. Dumm nur, dass es genau an diesem Wochenende in Barcelona nur maximal 15 Grad bekommt und regnen soll. Ich sparte mir daher meine Freiflüge für ein wettermäßig besseres Wochenende. Stattdessen habe ich mir heute ein Auto für das Wochenende ausgeborgt. Habe viel Geld im Baumarkt ausgegeben und mir endlich eine Leiter kaufen können. Damit habe ich im Schlafzimmer endlich auch Licht. Und morgen fahre ich ganz spontan nach Holland ans Meer. Da hat es zwar nur 9 Grad, aber es soll außer Sonnenschein nur Sonnenschein geben (von der Nacht mal abgesehen). Vielleicht übernachte ich dann auch noch dort und fahre erst Sonntag wieder heim. Ich werde mir jedenfalls ein Buch mitnehmen und das Rauschen der Wellen genießen. Und Arbeit, Arbeit sein lassen. Wenn das eine bestimmte Person hört bin ich gemeuchelt. ;o)
aschantinuss - 18. Nov, 21:11

Welcher Hannibal

Hannibal Lecter oder der, der durch seine Installation mit Elefanten auf Bergen Ruhm erlangt hat - oder der Comic Hund?

Ich kann Mozart überhaupt nicht leiden brrrr - wenn ich einen Zuckerschock haben will, kann ich als moderner Mensch jederzeit Kinderschokolade essen und brauch mir nicht die Zauberflöte reinzuziehen. Seit wann hörst du Mozart?

Nur weil ausgerechnet diese Namen im kollektiven Gedächtnis haften geblieben sind, heißt das noch nicht, dass sie Größeres geleistet hätten als ihre künstlerisch/ wissenschaftlich/massenmörderisch aktiven Zeitgenossen. Alles eine Frage der Sponsoren, des Marketings und des Zufalls. Wenn die Mönche nicht den schwafeligen Cicero abgeschrieben hätten, sondern einen Meister der schwarzen Komödie, von dem wir aufgrund der Vergänglichkeit von Papier nie erfahren werden, wäre Latein vielleicht heute noch Kult.

Und von all den Menschen, die Stückwerk zum großen Gebäude der heutigen Naturwissenschaften beigetragen haben, einfach Albert Einstein herauszupicken, finde ich auch ziemlich beliebig. Ok, er hatte eine tolle Frisur, seine Aphorismen sind lesenswert und er hat eine Unmenge Sci Fi inspiriert, aber du kannst die Berner Gehirnwäsche trotzdem getrost wieder ablegen. ;-P

Das mit dem Buch am Meer finde ich perfekt!!! Und außerdem, wenn sie trödeln darf (und sie darf!!), darfst du auch mal trödeln.
tibits - 18. Nov, 21:23

Beispiele

Das waren wie gesagt nur Beispiele die mir spontan in den Sinn kamen, das heisst nicht, dass ich auch Mozart höre. Ich hätte auch Beethoven oder Bach schreiben können.

Bei Hannibal kam mir auch zuerst der Lecter in den Sinn, aber ich meinte schon den der es mit Elefanten in den Alpen trieb.

Alles eine Frage des Zufalls und Marketings? Wurde früher auch schon so perfektes Marketing betrieben? Wahrscheinlich. Ich muss also nur mein Marketing verbessern. Na gut, ich arbeite dran. Aber nicht morgen. ;o)

Sie trödelt aber derzeit nicht. Ich kann das natürlich aus der Entfernung und bei dem geringen privaten Kontakt wenig bis gar nicht beurteilen. Aber sie wirkt auf mich schon sehr gestresst. Das werde ich dann sowieso nächstes Wochenende sehen, da bin ich in Wien.
aschantinuss - 18. Nov, 21:45

Marketing

Ich kann mich erinnern, dass damals, als wir in der Schule aus Anlass des Mozartjahres wiedereinmal bogenweise Packpapier mit informativen Schlagworten vollschmieren mussten (sämtliche Michael Jackson Poster an den Klassenzimmerwänden hatten damals den Mozartplakaten zu weichen, als hätten die Lehrer immer schon geahnt, dass es mit ersterem einmal ein böses Ende nehmen wird) des öfteren die Worte erzbischöflich und Hofkapelle vorkamen. Es kam also auch vormals auf die richtigen Förderer an.

Stress ist wichtig für die Kreativität. Und damit der richtige Pegel gehalten werden kann, bist du jetzt mit Trödeln dran.
tibits - 18. Nov, 22:06

Trödeln

Ich stimme jetzt allem zu, denn ich kam gerade drauf, dass ich ja noch gar nicht weiß wie ich da morgen hinkomme. Ich weiß ja nicht mal wo das ist, wo ich hin will. Obwohl, wenn ich lange genug nach Westen fahre stehe ich unweigerlich am Wasser, ganz egal wo. So, trotzdem, wo befindet sich also Domburg. *suchengeh*

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