Sonntag, 25. Juni 2006

Bachmannpreis 2006

Kathrin Passig hat das Rennen gemacht. Mit einem Text, der meiner bescheidenen Meinung nach extra auf das Bachmannpreislesen zugeschnitten wurde.
Ich will dem Text gar nicht in Abrede stellen, dass er gut ist. Er ist sogar sehr gut gemacht. Zu gut für meine Begriffe auf das abgestimmt, was die Juroren in den letzten Jahren bekrittelt, bemängelt und gelobt haben. Ein Trend-Text sozusagen.

Wenn man sich dann den Hintergrund der ZIA ansieht, einer Organisation in der Kathrin Passig sogenannte Agentin ist, dann erkennt man sehr schnell, dass hier Menschen am Werk sind die genau das zu ihrem Beruf gemacht haben. Sie analysieren Trends.

Dass dies funktioniert, hat wohl der diesjährige Bachmannpreis gezeigt, was wiederum ein dickes Lob für die ZIA ist. Andererseits aber auf meiner Seite eben dieses Unbehagen auslöst. Werden wir in Zukunft jedes Jahr von der ZIA mit Autoren (siehe Artikel "Zweiter zu gar nichts" 22.6.2006 12:22) beglückt? Wie schaffen sie es die Hürde der Einladung zu nehmen? Und zwar jedes Jahr aufs Neue. 2004 IM (Inoffizielle Mitarbeiter der ZIA) Wolfgang Herrendorf vorgeschlagen von Klaus Nüchtern (A) (Kelag Publikumspreis), 2005 Senior Consultant Natalie Balkow vorgeschlagen von Klaus Nüchtern (A) (Ernst Willner Preis) und dieses Jahr Kathrin Passig vorgeschlagen von Daniela Strigl (A) (Bachmannpreis UND Kelag Publikumspreis). Wir werden es erleben, so wir es erleben.

Ein weiterer Schwachpunkt des Bachmannlesens ist dann auch der Kelag Publikumspreis. Jeder darf im Internet abstimmen, welcher Text ihm gefallen hat, natürlich mit entsprechender Begründung, aber das ist wohl keine Hürde. Für die Abstimmung wird dann in Blogs "Meinung gebildet". Zum Beispiel in der Riesenmaschine (siehe Artikel: Bachmannbewerb vom 24.6.2006 9:30) einem Blog, der nicht nur den Grimme Online Award 2006 gewonnen hat, sondern in dem auch Kathrin Passig eine der Mitautorinnen ist. Zu beachten wäre da auch der Eintrag vom 25.5.2006 11:00 So sehen Sieger aus, mit einem, wie ich Meine, geradezu extrem passenden Bild eines Untoten oder was auch immer das darstellen soll. Sieger sind wohl jene die wissen wie das System funktioniert und auch seine Schwachstellen kennen und diese gnadenlos ausnutzen.

Was auch noch etwas aufstößt ist die Tatsache, dass auch Tex Rubinowitz für die Riesenmaschine schreibt. Und da wieder schließt sich der Kreis über den Wiener Falter zu Klaus Nüchtern, der wie wir ja wissen, auch für den Falter tätig ist. Liegt da nicht Befangenheit vor? Oder gibt es das beim Bachmannpreis nicht?

Man sollte dem Kelag Publikumspreis endlich ordentliche Statuten verpassen, so wie sie bereits jeder Online-Werbeanbieter benutzt. Auch wer google-Ads schaltet darf keine Werbung dafür machen, dass man die Werbung auf seiner Site auch klicken soll (Klick-Fraud heißt das so schön im Fachjargon und diesbezüglich wird gegen google sogar schon eine Sammelklage angestrebt). Die Einhaltung der Statuten dann auch zu kontrollieren steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Wollen wir nun beim Bachmannpreislesen Menschen die das System für sich ausnutzen sehen? Ist das im Sinne von Ingeborg Bachmann? Ich denke nicht. Sie, die Schreiberin, lebte durch das Schreiben. Und genau da würde ich mir wünschen, dass die Jury mit etwas mehr Weitblick auch an die Hintergründe der Texte geht und nicht nur blind den Text vor Augen sieht.

Wie manche Wissen, mag ich Simona Sabato. 2004 fühlte sich die Jury (und nicht nur die), durch den Text den sie damals zum Besten gab, zum Teil verarscht, aber der Text war ein Text der meiner Meinung nach nicht für das Bachmannpreislesen konstruiert wurde, sondern einfach als Text war so wie er war.

Liebe Bachmannjury 2007,

speziell die Dame und der Herr aus Österreich, seht bitte im Vorfeld schon mehr hinter die Texte. Wir werden es euch danken.

Donnerstag, 22. Juni 2006

Comic-Salon Erlangen Nachlese

Ein paar Tage "Erholung" nach dem Comic-Salon sind ins Land gezogen und ich komme endlich zur Ruhe und dazu alle dort erstandenen Comics zu lesen.

Als ich übrigens letzten Sonntag Mittag in den Zug nach Düsseldorf stieg hatte ich wieder Kopfschmerzen. Der Gedanke an Düsseldorf wahrscheinlich.

Die Zugfahrt war cool, ich kam sehr unterkühlt und von Kindergeschrei geplagt mit noch mehr Kopfschmerzen als am Anfang der Reise in D an. Dort brauchte ich dann eine Portion Pommes mit Mayo und wäre an einem der letzten Pommes fast erstickt (zum Glück nicht gleich am Ersten, das ist so wie mit den Würmern in den Fischen. Man isst begeistert einen Fisch und gegen Ende findet man einen Wurm, ekelt sich und wirft den Rest weg. Fängt man jedoch am anderen Ende an findet man den Wurm sofort, ekelt sich und wirft in Weg. Der Unterschied ist, bei letzterer Variante bleibt man hungrig. Der Vergleich mit den Pommes hinkt ich geb es zu. Ma, wie bin ich denn heute drauf, würde meine Wiener Mitbewohnerin sagen. Dabei bin ich nicht anders als sonst. So, jetzt aber zu mit der Klammer!). Wo war ich? Ah ja, Kindergeschrei.

Egal. Nachlese. Trondheim, Naomi Fearn, Isabel Kreitz, Trondheim, Naomi Fearn, Trondheim, Tronheim, Trondheim... Menno so viele Trondheims, da hat Reprodukt wieder gut an mir verdient. Dann ist da noch zwei mal König und ein Déjà-vu. Die Königs gehören allerdings nicht für mich, da hab ich mir eine Signatur für Nina geben lassen. Sozusagen erschlichen, denn eigentlich wollte er schon zur Brotverleihung für brotlose Künstler Max und Moritz Preisverleihung düsen und die Signierstunde war beendet, aber ich hab so lieb gebeten, dass er ein weiches Herz bekam und doch noch einen Dschinn aus dem LINKEN Handgelenk zauberte. Wobei, er hat sicher immer ein weiches Herz und er ist tolerant gegenüber Rechtshändern. ;o)

Soll ich Naomi jetzt noch erwähnen? Dieses vierblättrige Kleeblatt auf dem Fußballrasen? Ich hab heute den vierten Zuckerfisch gelesen. Sehr witzig. Wenngleich ich manche Strips nicht verstanden hab, aber vielleicht fehlen mir dafür auch nur die anderen drei Hefte. Das Gummibärenkaninchen. Faszinierend. Zuckerfisch aus der Stuttgarter Zeitung, bei Zwerchfell, kaufen, lesen, lachen!

Samstag, 17. Juni 2006

Frühstück in Erlangen

Ein paar Anmerkungen zum Frühstück in Erlangen, ich esse hier ja außer Frühstück gar nichts. Dieses dafür ausgiebig sonst würde ich die Tage nicht überstehen.

Gestern war ich in einem kleinen, etwas abseits der Innenstadt gelegenem Lokal Namens Sugar in the morning. Die heimelige Atmosphäre und der ausgesprochen freundliche Service (der jeden Sonderwunsch im Rahmen derer Möglichkeiten gerne erfüllt) waren ein guter Empfang für mich und hat Erlangen in der Rangliste meiner Lieblingsstädte sicher ein paar Sympathiepunkte eingebracht. Das Frühstück war ausgezeichnet. Das weiche Ei war auf dem Punkt und die Zutaten waren allesamt frisch wie sie frischer kaum sein können.

Dagegen war ich heute in so einem von Außen recht nobel anzusehendem Lokal Namens Mengin, die Auswahl der Frühstücke ist dort zwar sehr groß und auch die Präsentation lässt keine Wünsche offen, aber bekanntlich isst nicht nur das Auge sondern im besonderen der Mund. Die Trinkschokolade war eine gewöhnliche Fertigschokolade wie man sie an jedem Automaten bekommt und ebenso wie an den Automaten mit Wasser hergestellt. Sozusagen der schlimmste Alptraum für einen Trinkschokoladenfanatiker wie mich. Da half die ganze Sahne nichts die es extra dazu gab. Ich muss noch anmerken, dass ich eine Paprikaunverträglichkeit habe und daher üblicherweise immer nachfrage ob in Speisen auch kein solcher drinnen ist. Hier hab ich diese Frage jedoch sträflich unterlassen, da auf der Karte stand Gemüserührei und in Klammer Tomaten, Zucchini, Karotten. Bei derlei ausführlicher Beschreibung fällt es einem schwer zu denken, dass man danach ein Rührei mit Tomaten, Zucchini, Karotten sowie Paprika serviert bekommt (nicht nur als Deko sondern es waren gute 40 Prozent Paprika im Gemüseanteil). Ich habe den Paprika aussortiert, aber das nutzt recht wenig. Er hat mich trotzdem heute ein wenig in meiner Beweglichkeit eingeschränkt. Die frischen Früchte am Joghurt waren etwas zu frisch. Sie schmeckten als hätte man sie gerade unreif vom Baum gepflückt und das muss ja beim derzeitigen Früchteangebot gleich nebenan am Markt nun wirklich nicht sein. Von den schwarzen, nicht aussortierten Melonenkernen will ich gar nicht reden (und tu es doch). Nebenbei muss ich noch sagen, dass der Service mehr als hochnäsig agierte und ich dort sicher nicht mehr einkehren werde.

Für morgen hab ich mir sowieso noch ein drittes Lokal vorgenommen. Bin gespannt was ich dort geboten bekomme.

Heiß

Erster Eindruck von Erlangen, die haben hier einen Botanischen Garten. Sehr schön. :o)

Erster Eindruck des comic-salons, Chaos und heiß.

Das Rathaus wird gerade umgebaut und die Klimaanlage im Sitzungssaal ist nicht in Betrieb.

Je länger man jedoch in dieser Hitze herumläuft, desto mehr durchblickt man das Chaos und erkennt, dass es durchaus auch Oasen der Freude in diesem Gewusel gibt. (z.B. jener Teil in dem sich auch der Trauungssaal des Rathauses befindet und wo trotz comic-salon Trauungen abgehalten werden und die sich trauenden permanent von "komischen Gestalten" umringt sind).

Die größte Oase der Freude ist jedoch der große Ausstellungsaal. Dort funktioniert die Klimaanlage und sohin ist das der Ort an dem man geht wenn man sich etwas abkühlen möchte. Da kann man in Ruhe tolle Comics ansehen. Originale und Auszüge aus gedruckten Werken.

Hier Namen zu nennen ist wahrscheinlich zu viel. Aber besonders beeindruckt war ich von Isabel Kreitz. Eine Künstlerin die schon relativ lange Comics macht und in manchen Werken, einen Strich und eine Ironie hat, die mich an Nina erinnert. :o)

Fleischfrei

Bei der Erstellung dieses Blogs wurde kein Tier gequält

        tibits-herself-in-action

Kalender

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Aktuelle Beiträge

Umzug
Ein Umzug so wie im privaten Leben auch. Mein Blog...
tibits - 6. Mai, 09:25
Wir starten durch
Wie oft habe ich schon gesagt: Hey dieses Jahr verkaufen...
tibits - 30. Apr, 20:35
Ereignislos
Feists - one, two, three, four - im Ohr auf einer weiteren...
tibits - 27. Apr, 00:12
Ohne Kommentar, ist aber...
You scored as Spanish. Spanish75%Danish63%German5 0%French50%Belgian50%Briti sh50%Italian50%Turkish38%I rish38%Dutch38%Swiss25%Mol vanian25%Russian25%Polish1 3%Which...
tibits - 28. Mär, 21:08
Tja, so ist sie. Bevor...
Tja, so ist sie. Bevor sie sich schlagen lässt. ;o)
tibits - 30. Jan, 21:40

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Mein Lesestoff


Hans-Ulrich Treichel
Der Felsen, an dem ich hänge

Margaret Atwood
Oryx and Crake

Haruki Murakami
Mister Aufziehvogel

Haruki Murakami
Wilde Schafsjagd

Haruki Murakami
Tanz mit dem Schafsmann

Hier könnt ihr weiterlesen

Suche

 

Status

Online seit 7126 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Mai, 09:25

Credits


A pirates life
Aus dem Fundus des Seins
Bewegung
Buchmesse Leipzig 2006
Buchstabensuppe
comic-salon Erlangen 2006
Comics
Dinge die die Welt nicht braucht
Genuss
Grundlagen
Lied Gut
Quilt
Schweizblog
Shrink
Spruchsammlung
Technik
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren